Rest in peace Robin Williams ♥

Ich möchte so viel sagen, und doch fehlen mir die Worte.

Heute Morgen als ich in der Praxis eines Psychiaters angerufen hatte:
"Ich wollte nach einem Termin fragen, beziehungsweise, ob Sie noch Patienten aufnehmen"

"Ne, melden Sie sich Oktober wieder."

 

Mittlerweile wäre es glaube ich nicht übertrieben zu behaupten, dass sogut wie alle Praxen überfüllt sind.

Es ist traurig was aus unserer Gesellschaft geworden ist...

Ich habe mich wiedermal selbst verloren.

Ich weiß nicht wer ich bin,bin ein Niemand,eine Außenseiterin.

Ich möchte nicht leben,es fühlt sich alles falsch an,als wäre ich in der falschen Welt geboren worden.

Und an alle die meinen "Ach,das ist nur ne' Phase": FICKT EUCH !

Eine Phase geht keine neun verdammten Jahre lang !

Es passiert so viel in letzter Zeit,viel zu viel,sodass ich das alles gar nicht richtig verarbeiten kann.

Morgen zieht ein Mädchen in meine WG mit der ich davor schon mehrere Monate in einer WG (therapeutische Intensivwohngruppe) gewohnt habe und ich kann sie auf den Tod nicht ausstehen.

Aber ich werde mich wiedermal einfach zusammenreißen und die fresse halten,so wie immer.

Bin gestern dann total ausgerastet als das Mädchen L. mir von ihrem Einzug erzählt hat.

Konnte gar nichts mehr spüren,habe mich wie in trance gefühlt und nur noch nach meiner Rasierklinge gegriffen.

Habe dann nochmal meinen ganzen Mut zusammengenommen und bin in's Krankenhaus zum Nähen gegangen,es ist so peinlich,dass mich dort mittlerweile die Chirurgen und Krankenpfleger kennen.

"So kann es doch nicht weitergehen",sagte die Chirurgin zu mir und guckte mich voller Mitleid an.

"Ja,ich weiß",füsterte ich nur.

Ich schäme mich.Ich schäme mich so sehr im Krankenhaus behandelt zu werden während andere mit einem Herzinfakt o.ä. eingeliefert werden.Ich bin so eine widerwärtige,egoistische Schlampe...

 

Ich hasse momentan alles so sehr.

Ich weiß gar nicht wie ich mich fühlen soll,ich glaube das Problem ist,dass ich gar nichts fühle.

Es ist ein endloser Teufelskreis aus dem ich einfach nicht ausbrechen kann,egal wie sehr ich es versuche.

Irgendwo möchte ich dann auch gar nicht mehr kämpfen,weil diese Gedanken nie ganz verschwinden werden,weil sie immer irgendwo da sind.

Dabei will ich doch einfach nur normal sein...aber was ist schon normal ? 

Am Freitag ist es wieder passiert.

Ich konnte dem ganzen Druck einfach nicht standhalten,musste zur Klinge greifen,etwas spüren,

mir beweisen,dass ich noch am Leben bin.

Und für ein paar Sekunden habe ich mich lebendig gefühlt,frei.

Doof nur,dass jetzt eine weitere hässliche Narben meinen linken Arm ziert,

aber es ist nur eine unter hunderten.

Und als Strafe hat sich das Ganze jetzt auch noch entzündet weswegen ich gleich zum Arzt eiern darf.Ich hasse es,ich schäme mich so sehr dafür,aber lassen kann ich's trotzdem nicht.

"Ganz gleich in welchem Abteil du reist,
wir sind alle gleich,wenn der Zug entgleist,
Doch du hast nichts kapiert.
Ganz gleich wie weich du heute sitzt,
das ist nichts, was dir am Ende nützt,
wenn alles explodiert.
Weil du nicht sehen willst was passiert,bist du der blinde Passagier."

 (Jennifer Rostock - Der blinde Passagier)

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Jeder Tag ist für mich ein Kampf,für andere Selbstverständlichkeit.

Ich habe jetzt knapp neun Monate in einer Intensivwohngruppe für essgestörte junge Frauen gewohnt,gestern bin ich in die dazugehörige Verselbstständigungsgruppe gezogen und es fühlt sich an als wäre mich der Boden unter den Füßen weggezogen worden.

"Merry macht das schon."

 Was alle sehen ist das Mädchen,das lacht,das es allen recht macht.

Doch innerlich rebelliere ich.Innerlich schreie ich sie alle an,möchte das alles nicht wahrhaben und dennoch kann ich nichts verändern.Mir sind die Hände gebunden.

Ich fühle mich wie ein Niemand,ein Nichts.

 Aber Merry macht das schon...

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Mich macht es wütend wie blind und naiv die Menschen einfach sind,wie man überall nur auf sein Gewicht reduziert wird.Wie soll man in so einer Welt nur glücklich werden ?

 

"Was erwarten Sie von der Therapie ?"

Schweigen.

Mein Kopf ist leer,

meine Lippen scheitern vergeblich daran irgendwelche Wörter zu formen.

'Scheiße',denke ich und wünsche mir nichts sehnlich als im Erdboden zu versinken.

Es kommt mir vor als würden wir uns schon eine Ewigkeit anschweigen,

dennoch bekomme ich einfach kein Wort raus.

"Okay,dann überlegen Sie sich bitte bis zur nächsten Stunde Ihre Therapieziele.",

entgegnet mir schließlich Herr W. ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken.

Ich nicke.Tränen steigen mir in die Augen.

-

 

Warum tue ich mir das alles eigentlich noch an ?

Ich habe keine Therapieziele,weil mir einfach nicht mehr zu helfen ist.

Alle reißen sich für mich den Arsch auf und das Einzige was ich tue ist es mit meinem Leben zu spielen.

"Ouch I have lost myself again;

lost myself and I am nowhere to be found"

- Sia (breathe me)

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Das Gedankenkarussell in meinem Kopf lässt mir keine Ruhe,

tausend Stimmen reden auf mich ein,

aber ich habe keine Ahnung auf welche ich hören soll.

Die Leere zerfrisst mich,

die Tage ziehen sich wie Kaugummi und ich habe nicht genug Kraft diesem Teufelskreis entfliehen zu können.

Es ist einfach nur noch ätzend.